Ich bin erst sehr spät Mami geworden. Um genau zu sein mit 40. Irgendwie hat ein Kinderwunsch vorher immer nicht in mein Leben gepasst. Ich habe die Welt bereist und etwas Karriere gemacht und entweder passte der Partner nicht oder die Lebensphase nicht.Und dann ging es auf einmal ganz schnell. Ich war gerade erst ein Jahr mit meinem Partner zusammen, als ich die Hiobsbotschaft meiner Frauenärztin erhielt, dass die Anzahl meiner Eizellen schon erheblich geschrumpft sei und ein Kinderwunsch, wenn ich den denn hätte, besser sofort in Angriff genommen werden sollte. Da denkt man immer man hat ja noch Zeit schwanger zu werden und plötzlich ist man quasi über Nacht 40 und man steht vor einer der folgenreichsten und grössten Entscheidung seines Lebens. Die Umstände waren alles andere als Ideal. Doch das war meinen Eizellen relativ egal. Und da wir uns beide ein Leben ohne Familie nicht so recht vorstellen wollten, haben wir uns entschieden der Natur freien Lauf zu geben. Aufgrund meiner noch wenigen Eizellen, war ja eh mit einer längeren Anlaufzeit zu rechnen. Wie sehr wir damit daneben liegen sollten, wurde uns zwei Monate später schlagartig bewusst.
Ich war schwanger. Und was nun?
Wie geht das überhaupt, schwanger sein?! Plötzlich hatte ich so viele Fragen und niemanden mit dem ich drüber reden konnte, denn bis ich wusste, dass alles in Ordnung ist, wollte ich es nicht an die grosse Glocke hängen. Meine Frauenärztin empfahl mir schon beim ersten Besuch nach einer Hebamme zu suchen. Aber ich war einfach noch nicht soweit. Die Vorstellung sich jetzt schon mit der Geburt zu beschäftigen erschien mir total absurd. Ich würde damit anfangen, wenn die kritischen ersten 12 Wochen vorbei sein.
Ich hätte mal lieber dem rat meiner Ärztin befolgen sollen, denn als wir in der 12. Woche mit der Suche einer Hebamme begonnen, wurden wir fast ausgelacht. Wir riefen über 40 Hebammen an und keine einzige hatte noch Zeit. Wann bitte haben die anderen Frauen ihre Hebamme gebucht? Definitiv viel früher als wir. Sie wussten offensichtlich, was wir nicht wussten, dass es einen absoluten Notstand gibt in Punkto Hebammen. Und ganz offensichtlich haben sich viele Frauen wieder entschlossen mehr Kinder zu bekommen.
In deutschen Großstädten gibt es einen regelrechten Babyboom.
Dank Frau von der Leyen gibt es nun Elterngeld von bis zu 1800 Euro monatlich und das macht das Kinderkriegen wohl wieder viel attraktiver. Zudem kommt, das die Generation X, der ich angehöre, sich erst sehr spät zum Kinderkriegen entschieden hat. Das bedeutet in Großstädten wie Hamburg auf die Plätze fertig los, nicht nur in Punkto Hebammensuche, sondern auch wenn man in seiner Schwangerschaft und ersten Zeit mit Baby entsprechende Kurse besuchen möchte. Natürlich ist es auch möglich ohne Hebamme und Kurse auszukommen. Aber es macht diese besondere und sehr anstrengende Zeit um einiges angenehmer. Ausserdem trifft man so auf viele andere Muttis, die später Dein lebenswichtiges Muttinetzwerk formen könnten.
Ich habe für Dich eine Liste mit 10 Dingen zusammengestellt, die man organisieren sollte, wenn man schwanger ist. Besser gut geplant als zu spät gekümmert, denn das resultiert meist in Stress und Hektik. Und das ist bewiesener Weise gar nicht gut für das Kind.
Ich wünsche Dir eine wundervolle Schwangerschaft und erste Zeit mit Deinem Baby. Diese Zeit ist so besonders und verfliegt wie im Fluge. Da wäre es schade, wenn man zuviel Zeit damit verbringen muss die letzte verfügbare Hebamme oder den letzten Platz im Pekipkurs ausfindig zu machen.
Hier geht es zu der Liste.
Alles Liebe
