die 10 besten Stops im Tramuntana Gebirge
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Mallorca – die 10 besten Stops für einen Roadtrip durch die Serra de Tramuntana

Urlaub auf Mallorca war das Letzte was uns noch gefehlt hat. Eine sehr stressige Phase im Job bei uns beiden und den Umzug direkt vor der Nase. Und genau dann wollten wir uns mal eben noch mal eine Woche verabschieden und den 70sten Geburtstag meiner Mama auf Mallorca nachfeiern. Zudem kam, dass in Hamburg der Jahrtausend Frühling herrschte mit 5 Wochen sommerlichen Temperaturen ohne Regen, währen auf Mallorca das Wetter eher durchwachsen war.

Aber die Insel konnte ja nichts dafür und hat uns schlussendlich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Dafür muss man sich aber unbedingt von den überfüllten Touristen Attraktionen und den meisten Stränden fern halten. Dieses Mal hatten wir uns eine kleine Finca gemietet irgendwo im Nirgendwo am Fuß des Tramuntana Gebirges zwischen Alaró und Orient, wo man morgens von den Glocken am Hals der Schafe geweckt wird, die gemütlich von Baum zu Baum ziehen. Na ja, alle bis auf uns. Denn Charly hat sich gleich am ersten Tag so erkältet und uns nachts fast stündlich auf Trab gehalten. Aber das gehört leider auch dazu, wenn man mit Baby reist. Zum Glück gibt es guten spanischen Kaffee und große Sonnenbrillen.

Mit einem schniefendem Baby im Gepäck machten wir uns auf per Roadtrip die wunderschöne Serra de Tramuntana zu entdecken. Wenn man ohne Baby reist, kann man die Strecke bequem in 1–2 Tagen Nachfahren. Wir wollten uns aber bewusst viel Zeit lassen um den kränkelnden Charly nicht zu sehr zu strapazieren und haben die Strecke in kleineren Etappen unterteilt und immer wieder einen Strandtag eingeschoben. Die überlaufenen Touristenorte wie Valdemossa und Deià haben wir bewusst übersprungen. Sie sind zwar schön aber wir kannten sie schon und wollten uns daher auf die kleineren Orte, abseits des Massentourismus konzentrieren. Aber wen die Massen nicht abschrecken und wer genug Zeit hat, kann diese Ziele problemlos in dem Roadtrip integrieren.

 

Estellencs

Der Trip beginnt über Andratx der Küste entlang nach Norden in die Berge nach Estellencs, einem malerische Ort an den Hängen des 1026 Meter hohen Puig Galatzó. Ein Spaziergang durch den Ort lohnt sich, mit seinen engen Gassen. Für viele Wanderer ist hier ein ideale Ausgangspunkt für Wanderungen. Aber frei nach dem Motto der Weg ist das Ziel, ist allein die Fahrt nach Estellencs durch die wunderschöne Berglandschaft schon lohnenswert. Und das ist erst der Beginn eines einzigartigen Bergpanoramas. Wer genügend Zeit hat, kann noch weiter zur Cala d’Estellencs fahren, einer schönen ruhigen Bucht. Wir haben das in unserem Trip allerdings nicht gemacht.

 

Torre del Verger

Unser nächster Stop war der alte Leuchtturm Torre del Verger. Das Aussteigen lohnt sich nicht nur für das tolle Fotomotiv. Man wird auch mit einem ausgezeichneten Blick auf die Küste belohnt.

Torre del Verger

Banyalbufar

der nächste Ort Banyalbufar ist bekannt für seine an die Hängen gebauten Trassengärten. Banyalbufar stammt aus dem arabischen „buniola albahar“ und bedeutet soviel wie „kleiner Weingarten am Meer“. Früher war die Region wohl ein beliebtes Weinanbaugebiet. Heute werden hier überwiegend Zitrusfrüchte und Gemüse angebaut. Dieser Ort wirkt wie aus einem Bilderbuch und war für uns der perfekte Stop für einen kleines Mittagessen. Wer noch genügend Energie hat, kann sich auf den steilen Abstieg bis ans Meer wagen. Die Bucht hat einen natürlichen Wasserfall, ist aber ansonsten für unseren Geschmack etwas zu viel betoniert. Also auf zum nächsten Stopp entlang waghalsiger Serpentinen.

Banyalbufar

 

Esporles

Unser nächster und letzter Stopp an dem Tag war eine komplette Überraschung. Esporles befindet sich 21 Kilometer nordwestlich von Palma und ist im Vergleich zu den anderen Dörfern in Tramuntana Gebirge mit seinen 4.200 Einwohnern recht groß aber es konnte sich dennoch seinen beschaulichen Charme erhalten. Wunderschöne Alleen aus Pappeln und Steineichen spenden angenehmen Schatten und laden zu einem Spaziergang durch das urige Dorf ein mit seinen herrschaftlichen Häusern. Auch hier starten etliche Wanderungen ins Gebirge, die wir natürlich mit Baby nicht machen konnten. Eine der Wanderung zum Kloster Ermita Maristel wird wohl sehr empfohlen, ebenso wie die Besichtigung der Finca Es Verger am Fuße des Gebirgszuges Fita del Ram, oberhalb von Esporles. Die Weine von Es Verger haben international bereits einige Preise erzielt. Es Verger ist einer der wenigen Betriebe auf Mallorca, der nicht nur nach den Prinzipien des biologischen Anbaus arbeitet, sondern auch das offizielle Siegel der Landesregierung verwenden darf. Wir heben uns diesen Ausflug für das nächste Mal auf.

 

Valdemossa

Das wohl bekannteste Bergdorf auf Mallorca ist Valdemossa. Das wunderschöne Dorf ist eines der beliebtesten Ziele für einen Tagesausflug der Pauschaltouristen. Das Bergdorf verdankt seine Bekanntheit vor allem dem polnischen Komponist Frederic Chopin, der dort einen Winter mit der französischen Schriftstellerin George Sand verbrachte. Valdemossa ist wirklich malerisch schön, aber wenn man nicht auf Besuchermassen steht, sollte man entweder früh morgens hinfahren oder in der Nebensaison. Wir haben Valdemossa in unserem Trip ausgespart.

 

Deià

Deià ist ebenfalls sehr beliebt unter Touristen. Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts haben sich in Deià zahlreiche Künstler (Maler, Schriftsteller, Musiker und Filmschauspieler) wie Peter Ustinov, Ava Gardner, Ulrich Leman, William Waldren, Santiago Rusiñol, Daevid Allen, Andrew Lloyd Webber, Mati Klarwein, Kevin Ayers und Pierce Brosnan niedergelassen und dem Ort den Beinamen „Künstlerdorf auf Mallorca“ verschafft. Auch das US-Schauspielerpaar Michael Douglas und Cathrine Zeta-Jones haben in der Nähe von Deià ihr Feriendomizil erworben. Die Häuser des Dorfes verteilen sich rund um die Bergspitze, die den Mittelpunkt bildet. Mit den Künstlern kamen auch einige kleine Museen, Galerien sowie hervorragende Restaurants und ein Luxushotel in das Dorf. Den kulturellen Höhepunkt bildet das internationale Konzert von Deià, zu dem alljährlich bekannte Größen der Musikbranche den kleinen Ort besuchen. Dieser kleine 500 Seelen Dorf ist unbedingt ein Besuch wert, auch wenn das Dorf ebenso wie Valdemossa ein Magnet ist für viele Tagesausflügler.

 

Sóller und Port de Sóller

Der nächste Stop entlang der Bergstraße im Tramuntana Gebirge ist Sóller und Port de Sóller. Abgeschnitten durch die steilen Gipfel der Serra de Tramuntana, konnte man Sóller bis 1912 nur per Schiff erreichen. Heute gibt es gut ausgebaute Tunnel durch die man mit dem Auto oder der Eisenbahn die Stadt erreichen. Der Ort Sóller selbst liegt etwas abseits der Hauptstraße nach Port de Sóller. Viele Ausflugstouristen beachten daher Sóller nicht. Dabei verfügt das Städtchen über eine der attraktivsten Plaças Mallorcas und dazu über einen Bahnhof wie zu Kaisers Zeiten, wo noch Baumkronen über den Bahnsteigen Schutz vor der südlichen Sonne spenden. Mit einer nostalgischen Bimmelbahn kann man von Sóller nach Port de Sóller (oder umgekehrt) gelangen. Die war uns an dem Tag etwas zu voll, war aber schön anzusehen. Aber für etwas größeren Kindern ist die Bahn ein echtes Highlight.

Port de Sóller ist ein recht touristisches altes Fischerdorf, welches Hotels und Touristenrestaurants Platz gemacht hat. Die Bucht von Sóller ist fast komplett eingeschlossen, was das Baden mit kleinen Kindern dort sehr angenehm macht. Wir haben trotz der Touristen das Bummeln an der Strandpromenade echt genossen und etwas Abseits der Besucherströme ein unfassbar gutes kleines Restaurant entdeckt mit wirklich hervorragendem Essen. Wir haben entlang unserer Route natürlich viele kleine Cafés und Restaurants ausprobiert. Einige waren nicht so toll, andere waren klasse. Aber das Sa Barca in Port de Sóller verdient wirklich eine besondere Empfehlung. Da waren wir uns alle einig.

 

Fornalutx

Ca. 15 Minuten von Port de Sóller entfernt befindet sich für mich das schönste Bergdorf des Tramuntana Gebirges. Das Bergdorf Fornalutx wurde auch von anderen schon mehrfach als schönstes Dorf Spaniens prämiert und ist, wie viele der Bergdörfer entlang der Route Welt UNESCO Kulturerbe. Die engen Gassen und vielen Treppen des Dorfes sind mit Pflanzen begrünt. Die urige Atmosphäre von Fornalutx lässt einen Ausflug in dieses Dorf praktisch zu einem “Muss” für jeden Urlauber auf Mallorca werden. Wenn man nur ein Bergdorf besichtigen möchte, dann würde ich Fornalutx, wählen denn trotz seiner Beliebtheit ist es für viele Strandtouristen für einen Tagesausflug zu weit.

Wer jetzt noch immer nicht genug hat von der atemberaubenden Bergwelt, kann die MA 10 weiter durch das Gebirge bis nach Pollença fahren. Auf der wunderschönen Panoramastrecke liegen die beiden Bergseen Cuber und Georg Blau. Die Straße ist sehr gut ausgebaut sodass man hier viele Busse antrifft. Wir haben diesen Abschnitt auf unserer Route nicht geschafft, heben es uns aber für das nächste Mal auf.

Fornalutx

 

Achtung Geheimtipp!!

Und wer es bis hier geschafft hat, den belohne ich nun noch mit einem absoluten Geheimtipp. Eines der schönsten Bergstraßen durch unberührte Landschaft ist die Ma 2100, die von Alaró, über das wunderschöne Dorf mit dem Namen Orient führt und hinter Bunyola nach Sóller weiter geht. Die Straße ist in einem maroden Zustand, die Serpentinen könnten nicht halsbrecherischer sein, aber das hält eben die meisten Touristen fern. Bis auf Horden von Rennradfahrern trifft man hier nur selten auf Massentouristen. Wer also das letzte wahre Mallorca erleben möchte, kann es hier noch finden.

 

Orient

In Orient, so meint man, ist die Zeit stehen geblieben. Neben Fornalutx war Orient für mich das Schönste Ziel entlang unsere Reise. Dieses idyllisch, gepflegte Dorf mit nur 30 Einwohnern verdankt seinen Reichtum der landwirtschaftlichen Vergangenheit. Mandelplantagen, Oliven, viele Schafe, Apfelplantagen und eingebaute Terrassen bestimmen hier die Landschaft. Weil Orient im Osten der Tramuntana Gebirgskette liegt, wird es das Dorf der „aufgehenden Sonne“ genannt.

Aufgrund seiner Abgeschiedenheit und seinem gut erhaltenen Zustand besitzt das Bergdorf Orient eine besondere Anziehungskraft für alle Wanderfreunde der Insel Mallorca. Die einzige Sehenswürdigkeit im Ort, die Kirche Sant Jordi, ist gemeinhin als Wallfahrtsort bekannt. Auch in kulinarischer Hinsicht hat Orient wohl einiges zu bieten. Neben dem Restaurant Mandala (unbedingt reservieren. da das Restaurant erst ab 19:30 öffnet konnten wir nie hin. Das ist Charly’s zu Bett Geh Zeit) bietet das Restaurant im Hotel L’Hermitage in einer der schönsten hölzernen Ölmühlen die hohe Kochkunst der Insel Mallorca.

Wer nun noch immer nicht genug hat von kurvigen Bergstraßen in schlechtem Zustand, der kann sich auf den Weg zu den Ruinen des Castell d’Alaró machen. Diese Straße hat es wirklich in sich und ich glaube nicht, dass sie irgendwo anders als öffentliche Straße gelten würde. Sie ist maximal einspurig und in einem wirklich schlechten Zustand und dennoch muss man ab und zu mir=t Gegenverkehr rechnen. Das ist manchmal echt brenzlich aber auch Teil des Abenteuers und der Blick belohnt die waghalsige Fahrt nach oben. Man kann nicht ganz hoch fahren. Das letzte Stück zu den Ruinen muss man zu Fuß gehen. Parken kann man bei einem Bauern, der auch eine kleine Ausflugsgastronomie hat. Wir fanden die Fahrt bis dahin war schon Abenteuer genug und haben den letzten Einstündiges Fußmarsch nicht mehr unternommen.

 

 

Noch mehr Informationen zu den Dörfern im Tramuntana Gebirge kann man hier finden: https://www.mallorcatipps.com/orte/

 

Meine Strandtipps

Möchte man etwas Strand und Meer genießen, kommt man eigentlich fast gar nicht an den vielen Touristen vorbei. Wirkliche Geheimtipps gibt es nicht mehr. Sicherlich gibt es hier und da noch kleine steinige Buchten mit klarem Wasser, zu dem sich nur wenige Touristen verlaufen. Aber das macht das Baden dort mit einem Kleinkind eben auch nicht empfehlenswert.

Ich möchte Euch dennoch nicht meine Top Drei Strand Favoriten vorenthalten.

Playa de Muro

Toller weißer Sandstrand, der zum Buddeln und Spielen einlädt und hippe Burgcafés. In der Mitte von Playa de Muro, etwa auf der Höhe von dem coolen Beach Restaurant Can Gavella beginnt der schönste Abschnitt des Strandes. Fernab von den Bettenburgen hat man hier noch richtig naturbelassene Dünen.

Playa de Muro

Playa de Formentor

Für Schattensuchende ein perfekter Strand, da es viele Bäume gibt. Es gibt keine Bettenburgen an dem Strand, was ihn aber nicht weniger voll macht. Wer möchte, kann hier Stand Up Paddeling (SUP) machen.

Es Trenc

Dieser Naturbelassene Strand galt vor einigen jähren noch als Geheimtipp. Diese Zeit ist lange vorbei. Das karibisch blaue Wasser zieht mittlerweile Massen an Touristen an. Aber das Wasser ist wirklich herrlich türkis und wunderschön zum Schwimmen und Plantschen mit den Kleinsten.

Ich hoffe ich konnte den ein oder anderen für einen Roadtrip durch die Serra de Tramuntana begeistern. Reisen mit Baby und Kindern erfordert oft viel Planung, definitiv mehr Gepäck und ein hohes Maß an Flexibilität. Aber dann ist eigentlich fast alles möglich. Lasst mich vielleicht noch kurz erwähnen, dass ein Tragetuch für die Babys in jedem Bergdorf von Vorteil ist, da die vielen Treppen einen Kinderwagen quasi ausschließen.

Alles Liebe,

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